Kriegsgräberpflege

Projektfahrt 2007

Dreimal schon sind seit 2004 Jugendliche des Ökumenischen Domgymnasiums Magdeburg mit Jugendlichen der King’s School Worcester zusammen für eine Woche nach Holland gefahren. Der Ort ist eine Jugendbegegnungsstätte des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge neben dem deutschen Soldatenfriedhof in Ysselsteyn. Im Sommer 2007 fand das Treffen vom 26. bis 31. August statt.

Die Gräber mahnen zum Frieden. Ihre unvorstellbar große Zahl macht betroffen.
Die hier liegen – hatten sie als Soldaten und Zivilangestellte des kriegsschuldigen Deutschland den Tod „verdient“?

Wir beschäftigen uns mit Einzelschicksalen, lesen erhaltene Briefe, sehen Bilder an. Nicht nur auf dem Schlachtfeld wurden Menschen zu Tätern und zu Opfern.

Wir hören, was ein holländischer Zeitzeuge erzählt, der mehrere Konzentrationslager überlebt hat.

Wir sehen im Konzentrationslager Vught bei s’Hertogenbosch einen Ort des Grauens. Wir hören, wie viele Menschen damals mitgemacht haben. Juden, „Zigeunern“, Homosexuellen, politisch Andersdenkenden haben sie auf brutalste Art alle Menschenrechte genommen

Besonders beschämt, traurig und wütend stehen wir vor dem Mahnmal, das an die ermordeten Kinder erinnert.

Wir erfahren, dass es auch hier möglich war zu helfen: der Elektrofabrikant Philips beschäftigte hier mehrere hundert Menschen in der Produktion von Taschenlampen – unter der Bedingung, dass er ihnen eine Mahlzeit am Tag geben konnte, und er verhinderte, dass sie deportiert wurden.

Am letzten Tag sind wir in Amsterdam in dem Haus, in dem Anne Frank lebte, deren Tagebuch Jugendliche heute in aller Welt lesen.

Es waren wichtige Tage für alle Teilnehmer, Schüler wie Lehrer, zusammen in Holland. Auch für die vielen Gespräche miteinander sind wir dankbar, und – trotz der ernsten Thematik – für die Freude an den Aktionen, die von der Jugendbegegnungsstätte organisiert werden (Fahrradausflüge, Schwimmbadbesuch, Spiele).

Helga Mathieu, Lehrerin am Ökumenischen Domgymnasium, Fahrtleitung 2007