Das Fundament unseres Handelns
Schulprogramm des ÖDG
Das Schulprogramm des ÖDG besteht aus mehreren Abschnitten, die Sie im folgenden einsehen können. Um mehr über einen Abschnitt zu erfahren, klicken Sie die entsprechend farblich hinterlegten Überschriften an, damit sich der Beschreibungstext automatisch öffnet.
Das Schulprofil
1. Das ÖDG ist eine christlich orientierte Schule in freier Trägerschaft, in der Schüler, Lehrer und Eltern eine Lerngemeinschaft bilden. Sie werden dabei vom Schulträger, dem Kuratorium, begleitet. Das Kuratorium trägt die Gesamtverantwortung für die Schule.
2. Lerngemeinschaft meint eine Lernkultur, die für das Herzstück der Schule, das Miteinander-Lernen und -Leben im Unterricht, ebenso gilt, wie für die Gestaltung und Leitung der Schule und für das Schulleben insgesamt. Sie lebt vom Dialog, der Grundform des Lernens, und regt immer neu zu partnerschaftlichen Umgangs- und Lernformen und zu offener Kommunikation an. Lerngemeinschaft bedeutet, dass im unterrichtlichen Lernprozess Informationen und pädagogische Kommunikation aufeinander bezogen sind. Auf diese Weise können der erziehende Unterricht und das bildende Lernen ineinander greifen. Bildung und Erziehung finden so zu einer wirksamen Einheit.
3. Die Lerngemeinschaft braucht einen Grundkonsens in Fragen der Wertebildung und der schulischen Zielvorstellungen. Für das Gelingen der Lerngemeinschaft tragen alle Beteiligten je nach Kompetenz und Möglichkeiten ihre spezielle Mitverantwortung.
4. Mit seinem vom Wunsch nach gelebter Demokratie und nach Eigenständigkeit getragenen Selbstverständnis nimmt das ÖDG am öffentlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag teil und ist offen für die pädagogische Partnerschaft mit anderen Schulen.
5. Das ÖDG sieht sich den europäischen Bildungstraditionen verbunden und verpflichtet, weil diese zum Verständnis der eigenen und der gemeinsamen europäischen Geschichte notwendig und für die Suche nach Antworten auf die heutigen Lebensfragen aufklärend und hilfreich sind. Dies fördert eine gemeinsame europäische Identität. Dabei stehen die christlichen Glaubens- und Kulturtraditionen besonders im Blickfeld, die sich heute u.a. im Anspruch auf Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit äußern.
6. Lebens- und Weltverantwortung aus der Sicht biblischer Überlieferung und im Geiste Jesu zu lernen und zu üben, ist Grundlage der Bildungs- und Erziehungsarbeit am ÖDG. Dies geschieht in ökumenischer Offenheit und Praxis, auch über die christliche Religion hinaus.
7. Im Interesse eines sozialen Lernens will das ÖDG für Kinder und Jugendliche offen sein, deren Bildungsweg Benachteiligungen ausgesetzt ist. Soziale Integration und pädagogische Differenzierung nach individuellem Leistungsvermögen sollen in ihrem Zusammenhang und Wechselbezug erkannt, genutzt und gefördert werden.
8. Wichtige Merkmale des Schulprofils sind:
8.1 Der christliche Religionsunterricht ist obligatorisches Unterrichtsfach für alle Schüler und soll die verschiedenen Konfessionen, Religionen und Weltanschauungen integrieren.
8.2 Drei Fremdsprachen sind verpflichtend , die exemplarisch die internationalen Gegenwartsaufgaben und die Ursprünge der europäischen Kultur vermitteln. Dies äußert sich insbesondere in der Möglichkeit, neben Englisch auch Latein als Fremdsprache ab der Klasse 5 zu erlernen.
8.3 Der musisch-kreative Bereich wird durch einen erweiterten Musik- und Kunstunterricht gefördert.
8.4 Ökologische Aspekte sollen im gesamten Erziehungs- und Bildungsprozess zum Tragen kommen.
8.5 Mit fachübergreifenden und fächerverbindenden Unterrichtsprojekten in allen Fächern bemühen wir uns um ein ganzheitliches Lernen, das die Wahrnehmung mit allen Sinnen fördert und für die Einzelwahrnehmung die Relation zum Ganzen sucht.
8.6 Das vielgestaltige Angebot an Arbeitsgemeinschaften ergänzt das Unterrichtsangebot im Hinblick auf inhaltliche sowie didaktisch-methodische Möglichkeiten und fördert klassenübergreifend das Zusammengehörigkeitsgefühl.
8.7 Die Eingangsphase der Schullaufbahn ist im 5./6. Schuljahr als Erprobungsstufe konzipiert. Dazu gehören u. a. das Fach Lernmethoden und Förderunterricht.
8.8 Soziales Lernen ist ein zentrales Anliegen der Schule. Dazu gehört u. a. ein dreiwöchiges Sozialpraktikum im 10. Schuljahr. Soziales Lernen muss deutlich mit der Zielfrage verbunden bleiben, welches Menschenbild grundlegend ist.
8.9 Die Schule pflegt langfristig angelegte Partnerschaften und projektorientierte Kooperationen mit Schulen im europäischen und nichteuropäischen Ausland.
8.10 Erziehung ist eine gemeinsame Aufgabe von Eltern und Lehrern; daher fördert die Schule die Mitarbeit der Eltern und die Kommunikation zwischen allen Beteiligten nicht nur in den Gremien, sondern auch durch pädagogische Abende zum Nachdenken über Fragen der Erziehung und durch erlebnisorientierte Projekte, die das Schulleben bereichern.
8.11 Die Einrichtung eines „Raumes der Stille“ steht im Zusammenhang mit dem Anliegen der Schule, äußere und innere Räume für Besinnung und spirituelles Leben zu schaffen.
Bei der Bildungs- und Erziehungsarbeit geht das ÖDG von folgenden Zielsetzungen aus:
1. Das Abitur soll die allgemeine Hochschulreife bestätigen und gewährleisten. Dazu gehören in besonderer Weise:
a) ein ausreichendes Grundwissen,
b) bestimmte Schlüsselqualifikationen/Basisqualifikationen wie:
- das Verständnis für komplexe Kausalzusammenhänge
- die Einsichtsfähigkeit in Strukturen und Sinnzusammenhänge und die Bereitschaft, sie kritisch zu hinterfragen
- die Bereitschaft und die Fähigkeit, Wissen sozial-verantwortlich zu nutzen
- die Bereitschaft und die Fähigkeit zu einer geeigneten Verbindung von selbstständigem und kooperativem Handeln
- die Offenheit für ein Lernen mit vielfältigen Perspektiven - die Fähigkeit zur kritischen Selbstreflexion
2. Bei der Persönlichkeitserziehung geht es darum, die Bereitschaft und die Fähigkeit zu wecken und zu fördern, im Zusammenleben der Einzelnen, der Gruppen, der Generationen und der Völker die Verantwortung füreinander zu bejahen und sie im Geiste der Toleranz und der Achtung voreinander wahrzunehmen.
3. Pädagogische Gesichtspunkte und Aufgaben:
Während es in der Schullaufbahn zunächst um eine ausreichende Wissenspräsenz in allen Elementarbereichen geht und um ein Lernen des Lernens, bekommt der Unterricht in fortgeschrittenen Jahrgängen einen Charakter, der zunehmend zu wissenschaftlichem Arbeiten führt.
Folgende Unterrichtsformen werden besonders beachtet und sollen in Ergänzung zueinander genutzt werden:
- Handlungsorientierter Unterricht
- Problemorientierter Unterricht
- Offener Unterricht
Bei der Leistungsbeurteilung ist es wichtig, es nicht bei der Bewertung punktueller Leistungen zu belassen, sondern ein Gesamtbild zu entwerfen. Pädagogische Transparenz ist dabei wesentlich.
Wertebildende Erziehung geschieht in allen Unterrichtsfächern und ist Aufgabe aller an der Schule Beteiligten.
Zum Erlernen demokratischer Verhaltens- und Verfahrensweisen gehört die praktische Mitgestaltung des Schulgeschehens durch die Schüler.
1. Für das ÖDG gilt, dass die Werte-Erziehung auf den sinnorientierenden Inhalten der biblisch-christlichen Glaubensüberlieferung und Kulturtradition basiert. Das darin angebotene Welt- und Menschenbild ist ein angestrebter Verstehens- und Deutungshorizont im Unterricht, z. B. bei den Fragen nach Natur und Schöpfung, nach Menschenwürde, Geschöpflichkeit und Lebenssinn, nach dem Mitmenschen als Nächstem, nach dem Zusammenhang von Wissen und Gewissen. Auch für das pädagogische Handeln und das Schulleben insgesamt ergeben sich daraus Folgerungen, z.B. die Option für die Schwächeren in der Gemeinschaft, der Mut zur Rollendistanz, die Art des Umgangs mit Fehlern, Versagen und Schuld, der Aufbau von Vertrauen, der Einsatz für menschliche Offenheit im Gespräch, das Miteinander- statt Übereinander-Reden. Dass diese Werte die Basis unserer Arbeit sind, wird durch unser Schulkreuz symbolisiert.
2. Die uns wichtige ökumenische Geisteshaltung und Gesinnung schafft einen Bildungshorizont, der befreiende Weite ebenso zu bieten vermag wie integrierende Tiefe. Daraus ergeben sich eine weltoffene Sicht und Verantwortung und die Fähigkeit, menschliche Vielfalt und Andersartigkeit nicht als Gefahr, sondern als Lernchance und Bereicherung zu verstehen. Sozial-integrative und dialogische Formen der Gemeinschaft können so erkannt, angestrebt und geübt werden. Ökumene bietet Spielraum.
3. Klare Regeln für den Umgang miteinander sind pädagogisch hilfreich, wenn sie unter dem Gesichtspunkt einer verantwortlich gelebten Freiheit entworfen werden und zu einer angstfreien Atmosphäre beitragen.
4. Die schulische Lerngemeinschaft des ÖDG steht in einem sich ständig entwickelnden Prozess und bleibt auf der Suche nach dem jeweils besten Schulkonzept Auf diese Weise nimmt sie Verantwortung kreativ wahr.
Aktuelle Ziele und Maßnahmen
1. Nach ausführlicher Diskussion haben sich alle an der Schulprogrammarbeit beteiligten Gruppen, d. h. Schüler-, Eltern-, Lehrer- und Kuratoriumsvertreter, darauf verständigt, dass vom Schuljahr 2004/05 an alle Lehrer des ÖDG bei je zwei Kollegen ihrer Fächer hospitieren, um von den Erfahrungen ihrer Fachkollegen zu profitieren. Zum Ende des Schuljahres sollen die Fachschaften die ersten Erfahrungen mit diesem Hospitationsmodell kritisch reflektieren und auswerten. Hospitationen dieser Art setzen bei allen Beteiligten die Bereitschaft voraus, sich besuchen zu lassen und bedingen unverzichtbar wechselseitige Vertraulichkeit.
Es sei ausdrücklich darauf verwiesen, dass diese Maßnahme - im Sinne des Voneinander-Lernens - der Qualitätsverbesserung des eigenen Unterrichts (Inhalte, Methodik, etc.) dient und nicht der Bewertung des anhospitierten Kollegen.
2. Von Schülern und Lehrern ist gemeinsam eine EDV-gestützte Möglichkeit entwickelt worden, den Unterricht am ÖDG durch einzelne Lerngruppen gezielt evaluieren zu lassen.
Im Sinne der Zielsetzung des Schulprogramms, Unterricht immer wieder neu gemeinsam kritisch zu reflektieren, führt seit dem Schuljahr 2004/05 jede Lerngruppe ab der Klasse 7 mit ihrem jeweiligen Fachlehrer mindestens einmal pro Jahr im Computerraum eine Unterrichtsevaluation (Dauer: 15 Minuten) durch. Die Evaluationsergebnisse zeigen erfahrungsgemäß Stärken und Schwächen auf Lehrer- und Schülerseite auf. Sollten Probleme deutlich werden, die der Lehrer mit einer Klasse/einem Kurs nicht allein aus dem Weg räumen kann, sollte ein neutraler Mediator (Schülervertreter, Vertrauenslehrer o. a.) das Auswertungsgespräch moderieren.
3. Im 2. Schulhalbjahr 2004/05 wurde die bestehende Übersicht, die Auskunft darüber gibt, in welchem Fach was wann obligatorisch unterrichtet wird, vom Kollegium gemeinsam aktualisiert. Die Zusammenstellung dient u.a. dazu, fächerverbindendes Arbeiten leichter zu planen.
1. Auf Beschluss der Schulkonferenz hat sich das ÖDG um den Status einer Europaschule beworben. Um die Schüler auf ein Leben und Arbeiten im zusammenwachsenden Europa vorzubereiten, soll in der Erziehungs- und Bildungsarbeit die europäische Identität besonders im Blick stehen (Vgl. 1.1 Punkt 5).
2. Pädagogische Abende sollen aktuelle und grundsätzliche pädagogische Themen zur Diskussion bringen. Sie sind ein Forum, auf dem alle zur Schule gehörenden Gruppen Gehör finden. Sie richten sich demzufolge an alle am Schulleben Beteiligten. Die Pädagogischen Abende werden vornehmlich vom Kollegium vorbereitet und durchgeführt, können aber von allen Beteiligten initiiert werden.
3. Unterschiedliche musikalische, sportliche, sprachfördernde und weitere kulturelle Projekte und Aktivitäten, an denen Schüler, Lehrer, Eltern und Kuratoriumsmitglieder beteiligt sind, tragen dazu bei, unser Schulleben zu bereichern. Einzelheiten bzw. aktuelle Informationen können der Schulhomepage entnommen werden.