YOUTH – Bilderbriefe, Künstlerpostkarten, Mail Art

04.11.2014

„Briefe? Postkarten? - Was ist das?!“ – „Ach, das ist doch viel zu umständlich und raubt viel zu viel Zeit! Da schreibe ich doch lieber schnell eine SMS oder eine kurze E-Mail!“ Dass auch der tägliche Gang zum Briefkasten ein spannendes Erlebnis sein kann, das erlebte u.a. die Klasse 9d des Ökumenischen Domgymnasiums. Gemeinsam trat sie mit der Klasse 9b des Brockhaus-Gymnasiums Leipzig in einen postalischen Dialog zum Thema YOUTH. Indem die Schüler selbst gestaltete Bild-Text-Collagen in Form von Postkarten abwechselnd über den postalischen Weg erweiterten und gemeinsam vollendeten, lernten sich die Jugendlichen allein über das vor dem Aussterben bedrohte Medium Postkarte näher kennen. Dabei bekamen sie die Möglichkeit, sich selbst im Entwerfen, Übermitteln und Interpretieren von Nachrichten auszuprobieren und Beziehungen zu anderen Jugendlichen zu knüpfen. Zusätzlich entdeckten sie, welches Potential sich hinter einer scheinbar herkömmlichen Postkarte verbergen kann. Ein ganz eigenes Postnetz entstand – nicht nur zwischen Magdeburg und Leipzig, sondern auch zwischen Magdeburg und anderen Ländern bzw. Kontinenten. So erreichten uns zum Projekt YOUTH zusätzlich sogar Künstlerpostkarten und Bilderbriefe aus Japan, Korea, Italien, New York, Kanada oder Schweden.

Es entstand ein Spiel mit Postkästen, Zustellern, Briefkarten, Stempeln und Briefmarken, mit Geschichten, Geheimnissen und überraschenden Wendungen, das derzeit von der Klasse 9c fortgesetzt wird. Sie fordert jedoch nicht nur Jugendliche sondern auch prominente Persönlichkeiten zum postalischen Dialog auf. Entsprechend den Mail Art-Grundregeln: „keine Jury, keine Gebühr, keine Rücksendung, Dokumentation für alle Teilnehmenden“ werden die eingesandten Beiträge im Internet auf folgendem Blog dokumentiert und stets aktualisiert: http://mailartyouth.blogspot.de/

Die originellsten Schülerarbeiten werden außerdem für die 20. Kinder- und Jugendausstellung zum Thema „Nachbarschaft“ in Leipzig eingereicht und mit etwas Glück im Museum der bildenden Künste Leipzig ausgestellt.

(Claudia Simon)


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