Verantwortung – (k)ein Thema für Jugendliche in Europa?

18.02.2013

Comenius-Projekt „ResponsiblE  yoU“ 
Konferenz vom 9.2.-13.2.2013 am Ökumenischen Domgymnasium


Aus England, Frankreich und Holland kamen Anfang Februar Jugendliche nach Magdeburg, um mit Schülerinnen und Schülern des Domgymnasiums „Verantwortung zu üben“. Im Rahmen eines zweijährigen Comenius-Projekts treffen sich Vertreter aus vier Schulen, um sich bei Konferenzen gegenseitig an verantwortlichen Aktionen teilhaben zu lassen. Das Thema in Magdeburg war Verantwortung für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Schon beim Besuch in Berlin wurden einige Punkte deutlich: im Reichstagsgebäude und im Bundestag, durch die Burkhard Lischka MdB als „Insider“ führte, am Stelenfeld, dem Mahnmal für die ermordeten Juden, am Brandenburger Tor, dem Symbol der deutschen Teilung. In Magdeburg führten Jugendliche des Domgymnasiums ihre Gäste an Erinnerungsorte wie das Denkmal für die Sinti und Roma, im Dom sahen sie auch die steinernen Belege des mittelalterlichen Antisemitismus (Judensau, Ekklesia und Synagoge). Zu einem Gedenken an den ehemaligen Domschüler und späteren Bürgermeister der Stadt, Herbert Goldschmidt, der als Jude deportiert und ermordet wurde, versammelten sich alle Teilnehmer der Konferenz am Stolperstein hinter dem Rathaus und später am Ort der ehemaligen Synagoge.  Bürgermeister Dr. Rüdiger Koch zeigte im Rathaus das Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus, für die in der Stadt Stolpersteine gesetzt worden sind. Am nächsten Tag ging es - unterstützt von der Landeszentrale für Politische Bildung - um die eigenen Vorurteile und, wie die Jugendlichen selbst Diskriminierung erfahren oder beobachten. Gemeinsam wurden dazu einige Plakate gestaltet, die demnächst in der Flurgalerie des Domgymnasiums gezeigt werden sollen. Eine Sammlung mit Beispielen guter Praxis von Verantwortung werden die vier Partnerschulen im nächsten Jahr in Brüssel ihren Europa-Abgeordneten überreichen. Dr. Horst Schnellhardt, MEP aus Sachsen-Anhalt, berichtete bereits in Magdeburg über die Arbeit in Europa, denn es ist das Anliegen der Europäischen Kommission, die das Projekt im Programm für Lebenslanges Lernen finanziert, dass Jugendliche in Europa zusammenarbeiten und sich kennenlernen. Dabei halfen ganz entscheidend die gastgebenden Jugendlichen, bei denen zu Hause die Gäste Familienmitglieder auf Zeit waren.

(Helga Fiek)


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