Posten erlaubt! Kommentare für den Schulraum

04.04.2016

Posten ist in unserem digitalen Alltag allgegenwärtig, es ist Normalität – gleich ob Kommentare auf Facebook, Twitter, Blogs oder YouTube. Was passiert jedoch wenn diese Strategie auf jene analogen Orte und Räume übertragen wird, in denen wir täglich handeln? Auf unsere analoge Umwelt?

Vielleicht ist es bereits in der Schule aufgefallen, wenn nicht auf den ersten oder zweiten, dann möglicherweise auf den dritten, vierten, fünften oder sogar sechsten Blick. Es wurde gepostet und kommentiert – in Fluren, Nischen, Ecken, vor den Toiletten oder Vorbereitungsräumen. Wer das war? In den vergangenen Wochen hat die Klasse 8b im Rahmen des Kunstunterrichts zum Projekt »Posten erlaubt! Kommentare für den Schulraum« gearbeitet und sich mit vorgefundenen Botschaften, Kritzeleien, Zeichen, Schildern und Verboten sowohl im öffentlichen Raum als auch im Schulraum auseinandergesetzt, um diese weiterzuverarbeiten.

Denk- und Handlungsimpulse erhielten die Schüler_innen vor allem aus dem Bereich der Urban Art, denn dort gehört diese Taktik zum grundsätzlichen Know-How. So kommentiert die Künstlerin Barbara Vorgefundenes im öffentlichen Raum, sie manipuliert und macht dadurch nicht nur auf scheinbar Unscheinbares aufmerksam, sondern eben auch auf aktuelle gesellschaftliche Probleme. Sie arbeitet ironisch, nimmt etwas „auf die Schippe“ und regt zum Nachdenken an. Auch im Schulraum finden sich vielfältige kommentarwürdige Orte, Schilder oder Kritzeleien. Die Teams der 8b erkundeten ihn und entwickelten ganz eigene Konzepte für schriftliche Eingriffe, indem sie das Vorgefundene durch weitere Botschaften entfremdeten, ergänzten, erweiterten oder kommentierten. Auch die Varianten und Formate dieser Botschaften sind – je nach Örtlichkeit innerhalb des Gebäudes und der materiellen Beschaffenheit – verschieden: Die Umsetzungen reichen von kleinen Schildern, Kopien und Aufklebern, bis hin zu selbstklebenden Plakaten oder Graffiti-Stencils usw. Deren Betrachter_innen sei viel Spaß beim (Nach-)Denken gewünscht.

(Robert Hausmann)


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