Ein Besuch im Sodawerk CIECH – Staßfurt
Soda? Was ist das? Wofür braucht man das? Wo stellt man das her? Wie wird das abgefüllt und vermarktet?
Dies sind nur einige der Fragen, die die Schüler*innen der 9.Klassen am 21.09. bzw. 22.09.2021 direkt vor Ort klären konnten. Die Firma CIECH öffnete hierfür die Tore des Werkes in Staßfurt. In Gruppen erkundeten die Schüler*innen dort das Solvay-Verfahren zur Herstellung von Natriumcarbonat - die Soda. Die Gruppen wurden am Vormittag zu Experten in ihrem jeweiligen Themengebiet. Neben der Beschäftigung mit den Ausgangsstoffen Natriumchlorid (Kochsalz) und Calciumcarbonat (Kalk) sowie dem Endprodukt Natriumcarbonat wurden auch das Thema Arbeitsschutz aufgegriffen. Natürlich gab es auch eine Gruppe, die sich den Weg zwischen den Ausgangsstoffen und dem Endprodukt Soda anschaute. Die chemischen Prozesse hierfür sind nicht trivial, die Technik dazu auch nicht und wenn man sich die Dimension des Werkes ansieht, erkennt man schnell, dass Chemie im Unterricht doch etwas anderes ist als Chemie in der Industrie.
Um hier den Durchblick zu behalten, gab es viel Unterstützung durch die Mitarbeiter der Firma CIECH. Diese stellten den Schüler*innen die jeweiligen Themen vor und neben der Theorie konnte das Ganze auch in der Praxis betrachtet werden. Egal ob Solereinigung, Kalkmilchherstellung, Kalzination oder Palettierung, jeder Abschnitt wurde mindestens einer Schülergruppe vorgestellt, gezeigt und erklärt.
Nach diesem ersten Block mit ganz vielen Informationen gab es eine Mittagspause. Die Firma CIECH sponsorte hier einen kleinen Imbiss. Vielen Dank.
Im Anschluss trafen sich nun jeweils fünf Schüler*innen, die jeweiligen Experten, in der sogenannten Stammgruppe. Jeder hatte nur Ausschnitte des Verfahrens kennengelernt. Um das große Ganze zu erkennen, mussten die einzelnen „Puzzleteile“ nun zusammengefügt werden. Die genutzte Methode heißt nicht umsonst Gruppenpuzzle. In der zweiten Einheit tauschten sich die Schüler in ihrer Stammgruppe aus und erkannten so nach und nach, wie aus den Ausgangsstoffen das gewünschte Endprodukt wird und wofür man das mit ca. 400.000 Tonnen pro Jahr benötigt. Die vorab gestellten Fragen konnten nun auch beantwortet werden. Das Wissen musste verknüpft und gefiltert werden. Viel zu tun in dieser Arbeitsphase, sodass man als Lehrer doch sehr intensive Gespräche sah.
Zurück am ÖDG haben die Gruppen nun im Chemieunterricht die Aufgabe, ihr Wissen rund um das Solvay-Verfahren in einem Video darzubieten. Dabei geht es nicht nur um die Zusammenfassung des Gelernten, sondern auch um die kreative Darstellung eines chemischen Prozesses, mit dessen Endprodukt wir alle zu tun haben. Mehr Informationen gibt es von den Schüler*innen der 9.Klassen.
(T. Weling)