Bericht von der Projektfahrt nach Granada

10.03.2020

"No seré un turista, sino un explorador de nuevas sensaciones."

(Ich werde kein Tourist sein, sondern ein Entdecker neuer Sensationen.)

Wie in jenem Zitat erlebten in der letzten Woche 18 Schüler der elften Klasse die vielfältigen Seiten der Provinzhauptstadt Granada im Süden Spaniens kennen.

Die Reise traten wir im Rahmen der Spanischkurse mit der Begleitung von Frau DaRosa Mertens und Frau Kiesendahl an. Uns erwartete neben einer beeindruckenden Stadt nicht nur ein umfangreiches Kulturprogramm, sondern auch ein lehrreicher Sprachkurs, mit dem Ziel unsere Fähigkeiten der spanischen Sprache noch weiter voranzutreiben.

Untergebracht waren wir in Gastfamilien, die uns einen detaillierten Eindruck über das spanische Leben, die Kultur, die Sprache und insbesondere das Essen lieferten. Dadurch entfernte sich unsere Gefühlslage immer mehr vom typischen Touristen zum Kurzzeitbewohner der andalusisch-maurischen Stadt.

So machten wir uns am Freitag (22.02.2020) erwartungsvoll auf die weite Reise von Magdeburg nach Granada. Nach einem dreistündigen Flug von Berlin nach Málaga begaben wir uns mit dem Bus weiter zu unserem eigentlichen Ziel, wo wir direkt nach Ankunft von unseren vorfreudigen Gasteltern in unser neues temporäres Zuhause entführt wurden, dort wurde sich zunächst kennengelernt und teilweise direkt die spanische Küche ausgetestet.

Am 23.02.2020 distanzierten wir uns von der Heiligkeit der Sonntage und starteten früh und erwartungsvoll in den Tag. So lernten wir vormittags zunächst unsere neue Schule kennen. Uns erwartete ein lockerer, aber dennoch interessanter und lehrreicher Unterricht, für den uns von der „Oxford-Crew" zwei Lehrer zur Verfügung gestellt wurden, die auch außerhalb des Spanischunterrichts motiviert unsere Aktivitäten begleiteten. Unsere Unterkünfte, in denen uns immer Mittagessen und Abendessen zur Verfügung gestellt wurde, befanden sich im Umkreis der Sprachschule, doch auch 20 Minuten Laufweg stellten bei der sehenswürdigen Stadt keine Zumutung dar. Bei traumhaftem Wetter begaben wir uns noch am gleichen Tag in die berühmte Alhambra, das Weltkulturerbe und Wahrzeichen der Stadt Granada. In einer umfangreichen Führung erfuhren wir viel interessantes über die beeindruckende maurische Baukultur und die islamische Kunst, aber auch vieles über die Geschichte Granadas und ebenso über die Historie des Landes. In der anschließenden Freizeit hatten wir wie jeden Abend die Möglichkeit die facettenreiche Stadt unter uns weiter zu erkunden.

Auch den Montag starteten wir wieder bei sommerlichem Wetter mit unserem Sprachunterricht, wo wir mit den Ursprüngen der Stadt vertraut gemacht wurden und so gleich auf die am Nachmittag folgende Stadtführung vorbereitet waren. Dort lernten wir neben dem Zentrum auch noch den Stadtteil Albaicín kennen, welcher als ältestes Viertel der Stadt eine Vielzahl an Häusern im maurischen Baustil aufweist und in vielen Perspektiven eine Sicht auf die Alhambra ermöglicht. So beendeten wir den Tag an einem Aussichtspunkt bei angenehmer Straßenmusik mit netter Gesellschaft und Blick auf die Alhambra.

Am Dienstag ging es für uns nach dem täglichen Schulbesuch in den „Parque de las Ciencias", ein Wissenschaftspark in Form eines interaktiven Museums. Das riesige Gelände bot uns neben unzähligen Ausstellungen zu naturwissenschaftlichen und historischen Themen auch eine Vogelshow, ein Schmetterlingshaus und einen Aussichtsturm, der uns einen Blick auf die ganze Stadt lieferte.

Nach unserem bildungsreichen Tag begann unser Mittwoch entspannt mit einem Marktbesuch, auf dem unsere Aufgabe in erster Linie nicht daraus bestand, die Vielzahl an lokalen Köstlichkeiten zu testen, sondern im Durchführen von Interviews. So führten wir in Paaren Gespräche mit den Verkäufern und Besuchern des Marktes, um an unsere nötigen Informationen zu kommen. Dieser Besuch war nicht nur für unser praktisches Anwenden der spanischen Sprache eine Bereicherung, sondern durch nette Bekanntschaften und interessante und amüsante Gespräche auch für das Kennenlernen neuer Menschen, Gerichte und Fakten über die Stadt. Nach dem Unterricht, der heute mal nachmittags stattfand, beschlossen wir alle gemeinsam ein traditionelles Flamenco Konzert zu besuchen.

Unseren letzten Tag in Granada begannen wir zunächst ein letztes Mal in der Sprachschule. Dort erhielten wir ein Zertifikat mit unserem jeweiligen Spanischlevel und gaben viel Dankbarkeit für die schöne Woche und den abwechslungsreichen Unterricht zurück. Am Nachmittag wagten wir es das größte Einkaufszentrum Europas zu betreten, in welchem wir eine letzte Umfrage durchführen durften. Zu großer Zufriedenheit aller durften wir anschließend selbst entscheiden, wie wir den restlichen Tag verbringen. So entschieden sich einige zum Shoppen, andere zu einem entspannten Ausklang des letzten Abends in der Stadt.

Nach einer Woche lauter schöner Impressionen mussten wir uns dann am Freitagmorgen traurigerweise schon wieder sowohl von der uns allen ans Herz gewachsenen Stadt als auch von unseren Familien verabschieden. Nichts desto trotz warfen wir vor unserem Abflug einige detailliertere Blicke auf Málaga und bekamen auch hier noch einmal ein letztes Mal für diese Reise Freizeit. Diese wurde von den meisten genutzt, um noch ein letztes Mal das gute Wetter zu genießen. Doch wie jede schöne Reise hatte leider auch unsere Granada-Fahrt ein Ende und so flogen wir um 16:15 vom Bilderbuchwetter zurück in den deutschen Winter.

Wir haben die Fahrt alle sehr genossen, einwandfrei überstanden und als unvergessliche Erinnerung abgespeichert. Die Schule, die Familien und die Sprache haben uns so in die Stadt und ihre Abläufe integriert, dass uns die Möglichkeit gegeben war die Stadt nicht von der außenstehenden Sicht eines Touristen, sondern von mittendrin mit all ihren Eigenheiten und schönen Dingen zu sehen.

Hannah Meroe Bartels


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