Aktion "Braunes vernaschen" bei der 5. Meile der Demokratie

22.01.2013

Am Samstag, dem 12. Januar, fand auf dem „Breiten Weg“ zum fünften Mal die Meile der Demokratie als Gegendemonstration zu Demonstrationen rechtsextremer Gruppierungen statt. Diese wollten wie jedes Jahr die Bombardierung Magdeburgs am 16. Januar 1945 als Propaganda-Instrument für ihre Demonstration im Sinne eines „Ehrenhaften Gedenkens“  nutzen. Nicht nur durch die räumliche Trennung der „Meile“ und der im südlichen Teil der Stadt stattfindenden rechtsextremen Demonstrationen wurde klar, dass die Magdeburger damit nichts zu tun haben wollen. Im Sinne einer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft waren auf der Meile viele Parteien, Verbände, Vereine, Schulen  und Kirchen vertreten. Auf drei Bühnen wurde musiziert, während auf den Straßen auch kleinere Künstlergruppen und Bands unterwegs waren, um  die Straßen mit Sprüchen wie „Bunt statt Braun“ zu verschönern und durch kurze Inszenierungen an die Verbrechen des Faschismus zu erinnern oder um die zahlreichen Standbetreuer zu unterhalten. Zu den vielen künstlerischen Projekten, die signifikant die Vielfalt der Meile zeigten, gesellten sich auch Stände, die praktische Hilfestellungen gaben, um sich im Alltag couragiert zu verhalten.

Auch das ÖDG als Mitglied des Projekts „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ war wieder mit einem Stand vertreten. Amina Saitova, Madina Saitova, Ekaterina Ustinova, Mitarbeiter der Schülerfirma, Herr Schubert, Herr Cüper und zwischenzeitlich auch Frau Schmücker, Frau Frau Bischoff und Frau Körner versorgten hungrige und frierende Gäste  mit heißen Getränken, herzhaften Sandwichs und fair gehandelten, biologisch angebauten Süßigkeiten. Die Aktion „Braunes Vernaschen“, bei der wir braune Zuckerwatte verkauften und zumindest metaphorisch-kulinarisch unseren Protest zeigten, hat es sogar in die regionale Nachrichtensendung „Sachsen-Anhalt heute“ geschafft.

Der große Andrang von über 12.000 Besuchern und die gute Stimmung wurden auch durch das große Aufgebot  und zwischenzeitliche Einsätze der Polizei gegen gewalttätige linksextreme Gegendemonstranten am Rande der Meile kaum gemildert. Schade war, dass dieses Jahr keine Menschenkette wie in den letzten Jahren durchgeführt wurde, die sicherlich einen symbolträchtigen Eindruck als „Bündnis gegen Rechts“ gemacht hätte.

Alles in allem war auch diese bunte Meile ein Zeichen dafür, dass diese Stadt keinesfalls ein brauner Schandfleck sein möchte, als der sie zumeist gesehenen wird, sondern eine vielfältige, offene Stadt.

Max Klamke


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